MEMPLEX MET

MET steht für Modell für Effekte mit Toxischen Gasen; war es zunächst ein Ausbreitungsmodell für giftige Gase, so werden jetzt auch Gefährdungsdistanzen für brennbare Substanzen ermittelt.
MEMPLEX® MET berücksichtigt die Tatsache, dass bei einem Gefahrstoff-Einsatz zunächst nur wenige, ungenaue und meist auch unvollständige und unsichere Angaben verfügbar sind. Das Modul ist robust genug, um auch unter diesen Voraussetzungen eine realistische Gefahrenabschätzung zu ermöglichen: MET kommt ohne Messungen mit nur wenigen Eingaben zu Freisetzung und Wetter aus; die erforderlichen Stoffdaten werden automatisch aus der Datenbank von MEMPLEX® übernommen. Damit entfallen die schwierigen meteorologischen und toxikologischen Interpretationen von Konzentrationen. MET liefert Angaben zu folgenden Gefährdungen:

… zu den Wirkungen toxischer Gase auf Personen in Häusern und im Freien.
… zum Überdruck einer Explosion bei einer ausgebreiteten Gaswolke.
… zum Überdruck bei einer Tankexplosion.
… zum Trümmerflug primärer Tankteile bei einer Tankexplosion.
… zur Hitzestrahlung eines Feuerballs bei einem BLEVE (Boiling Liquid Expanding Vapour Explosion).

Die berechneten Werte können als Text mit Grafik ausgedruckt werden; parallel dazu können die Gefährdungszonen direkt auf digitalen Karten jedes grafischen Informationssystems GIS ausgegeben werden, siehe MET-Kartenschnittstelle.

Zudem können über eine Wetterdatenschnittstelle aktulle Wetterdaten direkt ab einem Leitsystem oder einer Wetterstation eingelesen werden.

MET wurde ab 1983 entwickelt und ist seit 1986 im praktischen Einsatz. Die erste Windows®-Version erschien 1995 und wurde speziell für Einsatzzwecke von Feuerwehr und Chemiewehr konzipiert.

Die Autoren:

Prof. Dr. sc. nat. Peter Bützer
Chef ACSD des zivilen kantonalen Führungsstabes des Kantons St. Gallen (Schweiz) und Chemieberater der Feuerwehren in Schadensfällen. In dieser Funktion hat er den Chemierisikokataster des Kantons erstellt, zusammen mit den Feuerwehren die Chemiestützpunkte aufgebaut und an der schweizerischen Störfallverordnung als Experte mitgearbeitet. Für Ärzte (Katastrophenmedizin), Zivilschutz, Chemie- und Feuerwehren führt er in der Schweiz und im benachbarten Ausland Ausbildungsseminare durch.

Dr. sc. nat. Ivo Silvestri
Nach seiner Dissertation auf dem Gebiet der chemischen Analytik an der ETH Zürich (Schweiz) arbeitet er an der Weiterentwicklung des MET-Modells. Er ist Strahlenschutzsachverständiger und ACSchutzspezialist in der Armee. Die elektronische MET-Version, also die MET-DLL und die Windows-Version von MET, wurden von ihm entwickelt.