MEMPLEX SISy
Bei Unfällen mit Beteiligung radioaktiver Stoffe sind die Einsatzkräfte oft mit der Einstufung der möglichen Zusatzgefahren überfordert. Sie benötigen schnelle Informationen von speziellen Strahlenschutz- Experten. Bis diese vorliegen, kann wertvolle Zeit für Rettungs- und Gefahrenabwehrmaßnahmen verloren gehen.
Das Modul MEMPLEX® SISy wurde entwickelt, um Feuerwehr und Rettungsdienst in Gefahrsituationen mit radioaktiven Stoffen schnellstmöglich die benötigten Strahlenschutz-Informationen zu geben, also wie nahe man sich einer radioaktiven Gefahrenquelle nähern kann und welche Schutzmaßnahmen dabei zu treffen sind. SISy bietet dabei nicht nur eine Auflistung von physikalischen Daten und administrativen Grenzwerten, sondern ist sogar rechenfähig. Denn erst die aktuelle Berechnung dosimetrischer Größen unter Berücksichtigung aller Tochternuklide liefert die vollständigen Informationen, die zur Bewertung einer Strahlengefahr erforderlich sind.
Der Bereich Gefährdungsabschätzung in MEMPLEX® SISy ermöglicht eine schnelle Ersteinschätzung der Gefährdung durch radioaktive Nuklide anhand typischer Unfallszenarien wie z.B. einem Transportunfall, dem versehentlichen Umgang mit einem Strahler, einem Brand oder möglichen vorsätzlichen Freisetzungen wie einer „Schmutzigen Bombe“ oder einer Trinkwasserkontamination.
MEMPLEX® SISy bietet zudem die Möglichkeit der Abschirmberechnung, bei der die Gamma-Dosisleistung in Abhängigkeit von Abstand, Abschirmmaterial und dessen Dicke ermittelt werden kann.
Das Modul SISy ist integraler Bestandteil von MEMPLEX® Feuerwehr sowie MEMPLEX® Rettungsdienst und basiert auf einer hochspezialisierten Fachsoftware desselben Autors, die z.B. in Kernkraftwerken und Forschungseinrichtungen sowie Überwachungsbehörden zum Einsatz kommt. „SISy“ enthält mehr als 50.000 Einzelangaben zu Nukliden mit allen Informationen, die für den Strahlenschutz beim Einsatz von Feuerwehr und Rettungsdienst wichtig sind.
Der Autor:
Dipl.-Ing. Henri Graffunder
Selbstständiger Strahlenschutz-Ingenieur, langjährige Berufserfahrung in Ganz- und Teilkörperdosimetrie, in praktischem Strahlenschutz im kerntechnischen Dienstleistungssektor, bei der Ausbildung von Ingenieuren und Personal im Gefahrgut- und Zivilschutzbereich sowie als Strahlenschutz-, Transport- und Gefahrgutbeauftragter und als Arbeitssicherheitsingenieur.